Achtungserfolg erzielt

Hitzacker: Kunstwerke für Ukraine versteigert

bv Hitzacker. „Wir hatten mit rund 50 Interessierten viele Besucher, und mit einem Erlös der Druckgrafiken von 450 Euro einen Achtungs­erfolg“, bilanziert Peter ­Wieczorek die Versteigerung von gespendeten Kunstwerken zum Welttag der Druckkunst, die am vergangenen Sonntag im Oktogon in Hitz­acker stattfand. Die mit 300 und 340 Euro als Startpreis relativ hoch angesetzten Kunstwerke von Atanarjuat und Uta Helene Götz hätten „leider keine Käufer gefunden. Man hätte das eventuell tiefer ansetzen müssen“, merkt Wieczorek an: „Aber die Mindestsummen wurden von den Künstlerinnen und Künstlern selber festgelegt.“ Dafür wurden mehrere andere Arbeiten erfolgreich versteigert, die mit 20 Euro Startgebot deutlich niedriger angesetzt gewesen wären. So wechselte manche Arbeit für 60 Euro bereits den Besitzer – „für eine Fünfer-Auflage ist das wirklich günstig“. Für 130 Euro ging das Werk von Anja Kalenbach über den Tresen – eine Erdkugel. Auch fanden zwei Gedichtbände von Atanarjuat einen neuen Besitzer, so wie eine Arbeit von Sven Wohlgemuth.

„Wir hatten erfreulich viele Gäste“, so Wieczorek, und immerhin konnten die lokalen Künstler die ukrainischen Kollegen wenigstens etwas unterstützen. Die Geste zählt.

Die Ukraine entwickelte sich gerade aufgrund der Anzahl und Vielfalt ihrer öffentlichen und privaten Kunstinstitutionen, Museen, Galerien, von Künstlerinnen und Künstlern geführten Underground-Räumen, kreativen Zentren und Kunstresidenzen zu einem globalen Zentrum für bil­dende Kunst, weiß Peter ­Wieczorek.

Wer mochte, konnte bis vor Kurzem die bildenden Künste in der Ukraine durch die Linsen der wichtigsten nationalen Museen in Großstädten entdecken, etwa dem ­Chanenko-Museum, dem ­Nationalmuseum in Lviv, dem Odessa-Kunstmuseum oder der Lviv-National-Kunstgalerie. Sie bieten Kunstsammlungen an, die von frühmittel­alterlichen über barocke ­sakrale Gemälde bis hin zu den besten Beispielen der ­ukrainischen Avantgarde und Moderne reichen.

Auch die Avantgarde war ­üppig vertreten: In Kiew galt das Mystetskyi Arsenal als „Flaggschiff der Flotte der ­ukrainischen öffentlichen ­Kulturinstitutionen“.

Ebenso bedeutend war das Schtscherbenko Kunstzentrum, das als experimentelle Plattform für junge Kunst fungiert, oder das M17 Contemporary Art Center, eine Plattform für visionäre kurato­rische ­Projekte und Bildungsprogramme. „Das ist nun alles Geschichte“, so Peter Wieczorek. „Bekanntlich wird auf nichts oder niemanden Rücksicht genommen in dem Angriffskrieg.“

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