Versteigerung von Kunstwerken für die Ukraine

Benefiz-Aktion des Kunstvereins Hitzacker zum Internationalen Tag der Druckkunst

bv Hitzacker. „Ich habe diese beiden Grafiken im Jahr 2014 gemacht, nach den Ereignissen auf dem Maidan, dem zentralen Platz in Kiew“, berichtet Künstler Atanarjuat alias Berndt Pfeifer, der in Hitzacker lebt. Dass seine Arbeiten, „Ein Abend am Maidan I + II“, die einen Demonstranten mit Gasmaske zeigen und die Siegessäule auf dem Maidan, auf traurige Weise wieder brandaktuell werden, damit hat der Künstler nicht gerechnet. Umso klarer war ihm, dass er genau diese Arbeiten an Peter Wieczorek vom Kunstverein Hitzacker spendet, der zum Internationalen Tag der Druckkunst im Oktogon Hitzacker eine Ausstellung und eine besondere Hilfsaktion plant: Er wird einige von den beteiligten Künstlern gespendete Arbeiten öffentlich versteigern. Der gesamte Gewinn wird der Ukraine-Hilfe gespendet. Wobei die Veranstalter für die Versteigerung nicht genau den Tag der Druckkunst wählen – der war bereits gestern, sondern Sonntag, den 20. März: Ab 15 Uhr werden die Grafiken im Oktogon öffentlich meistbietend versteigert. Landrätin Dagmar Schulz hat ihre Teilnahme zugesagt. „Während wir hier die Ausstellung vorbereiten, werden unsere Künstler-Kolleginnen und -Kollegen in der Ukraine beschossen , ihre Ateliers zerstört, ihr Lebenswerk und ihre Perspektive vernichtet. Wenn wir hier nur ein kleines bisschen Solidariät zeigen und die Ukraine unterstützen können, wollen wir dies tun“, betont Pfeiffer. Versteigert werden Werke von Atanarjuat (der an der Ausstellung nicht beteiligt ist), Sven Wohlgemuth, Karl-Willi Haase, Anja Kalenbach und Karl-Heinz Gärtner. Die Idee kam von Klaus Kreuz, einem ehemaligen Hildesheimer Klassenkameraden von Peter Wieczorek, der in der Kunstvermittlung tätig ist. Wieczorek und seine Mitstreiter ließen sich schnell anstecken.

Rückblick: Anfang 2014 kommt es in Kiew zum Kampf zwischen pro-russischer Regierung und pro-europäischer Protestbewegung. Auf Druck Russlands lässt der damalige ukrainische Präsident Janukowitsch ein Abkommen mit der EU platzen. Das ruft eine pro-europäische Massenbewegung auf den Plan, den Euromaidan. Nach blutigen Straßenschlachten wird der Präsident im Februar 2014 gestürzt, er flieht. Der Sieg des Euromaidans führte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Moskau und der westlichen Staatengemeinschaft, das bis heute andauert.

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