Der Elferrat im Homeoffice

NKCC bastelt mit Erfolg am Plan B

rs/jh Regional. Überall stellt man sich derzeit die Frage, wie etwas aufziehen, wie soziale Kontakte pflegen und wie auch nur noch irgendetwas erleben in Zeiten der Kontaktbeschränkungen und des Shutdowns – nicht nur bei den Narren. Intensiv bereitete sich jedoch der Neu Kalißer Carnevals Club (NKCC) bereits im vergangenen Sommer darauf vor. „Uns war es wichtig, einen Plan B zu haben, falls die Veranstaltungen wegen des Infektionsgeschehens nicht stattfinden können“, so Heinz-Wilhelm Schult, Vorstandsvorsitzender des NKCC. Und genau diesen Plan B brauchte es, um wenigstens noch ein bisschen Konfetti, Bütt und Geschunkel in die Herzen der Karnevalisten zu bringen.

Was am Anfang in den kreativen NKCC-Köpfen eher als Notlösung erschien, entwickelte sich zu einem digitalen Gemeinschaftsprojekt. Im Elferrat sprudelten die Ideen. „Es schien, als würde mit der Entscheidung, die Veranstaltungen sicherheitshalber abzusagen, eine kleine Blockade in uns gelöst, und man konnte mal so richtig brainstormen, was wir mit dieser experimentellen Session 2020/2021 so auf die Beine stellen können“, so Antje Martienßen, Ministerin für Art und Design im Elferrat. Die Vereinsarbeit spielt sich seitdem vorrangig digital ab. Es wurden und werden Zoom-Konferenzen abgehalten und an der Infrastruktur gearbeitet. „Bereits auf unser erstes Ergebnis, die Bildergalerie auf der Homepage, die in die Geschichte des NKCC einlädt, waren wir im Sommer stolz“, berichtet Burghard Schikowski, Ministerpräsident des Vereins. Doch wie schafft man es, einen regional verankerten Verein mit rund 300 Mitgliedern in einem Social-Media-Auftritt zu positionieren und die Mitglieder, Sponsoren und Gäste des NKCC daran teilhaben zu lassen? Die Antwort: Es brauchte digitale Tollitäten. Seit dem 11.11.2020 gehen daher die NKCC-Dorfprinzessinnen viral und erfreuen ihr Volk mit Schminktipps, Partygrüßen und einem Hauch von Bütt. Auch in der zweiten Hälfte dieser besonderen Saison möchte der NKCC auf den Plattformen und auf seiner Website Präsenz zeigen. „Bereits im November führten wir etwa ein Quiz durch. Dabei haben schon zwei Neu Kalißer Freikarten für die nächste Veranstaltung gewonnen. In diesem Monat wollen wir noch eine Schippe drauflegen und verlosen einen Abend auf der Bühne. Abfeiern mit dem Elferrat sozusagen“, so der Ministerpräsident weiter.

Weiterhin seien auch Überraschungen der Dorfprinzessinnen geplant, verraten Marcus Fedtke, Mirko Köhn, Martin Görlitz und Maik Köppen. Im Zuge dessen war auch die Vereinsarbeit in diesem Jahr anders als sonst: Für die Männer, die sich um Baumaßnahmen am Vereinsgebäude kümmern und auch das Erstellen der Bühnenbilder begleiten, war es „bis jetzt eine ganz andere Saison“, sagen Michi Schwemm, Renco Warnk und Steffen Wolter: „Man musste sich viel besser organisieren.“ Die Finanzen des Vereins müssen in diesem Jahr ebenfalls besonders betrachtet werden: „Zum Glück haben wir so eine tolle Zusammenarbeit mit dem Caterer und der Band, sodass wir hohe Fixkosten vermeiden konnten. Anstatt für Gardestiefel und Glitzerkleider gab der Verein dieses Jahr Geld für Beleuchtungsringe und Kamerastative aus“, verrät Finanzminister Roland Görlitz.

Auch die Strukturen im Hintergrund laufen in dieser Saison anders ab: So wird an neuen Ideen gearbeitet und daran, wie man in der ersten Programmreihe nach der Pandemie den Anforderungen gerecht werden kann. Aber auch in dieser Hinsicht scheint der Vorstandsvorsitzende zuversichtlich: „Wir hoffen, dass es für alle Beteiligten ein tolles Spektakel wird, wenn wir wieder in der Mehrzweckhalle feiern. Wir freuen uns riesig darauf.“

Bei aller Euphorie für die digitale Saison merkt aber besonders Nine Helm, Ministerin für die Tanzgruppen, Büttenredner und Sänger, an: „Es ist schon schade, dass man sich nicht treffen kann, und besonders für die Kindertanzgruppen ist es ein hartes Jahr. Als Karnevalist muss man in dieser Zeit auf den Social-Media-Kanälen unterwegs sein. Dort fällt besonders auf, dass sich viele Karnevalsvereine Mühe geben und auch die Zusammenarbeit bei den Projekten untereinander sehr kreativ ist. Aber trotzdem freuen wir uns alle, wenn es wieder mit für den Karneval wichtigen Präsenzveranstaltungen losgeht.“

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