Ein Beruf, den es nicht gibt: Tonkünstler

Kiebitz zu Besuch bei Simon Kamphans, WDR-Hörspielmacher und mehr

duh Lüchow. Mit Beethoven und Goethe 1812 in Weimar spazieren gehen, sich mit den Zwillingen Ben und Ella vom Rotfuchs Jeremy den Wald und seine Ökologie erklären lassen, Stephen Hawking zuhören, wie er von seiner Leidenschaft für das Universum erzählt: Dies alles ist möglich mit den Hörspiel-CDs, die Simon Kamphans, der im alten Forsthaus zwischen Lüchow und Rehbeck lebt, entwickelt und produziert hat. Kamphans malt mit Tönen Bilder, gestaltet Situationen und lädt ein, mit seinen Protagonisten einzutauchen in neue, unbekannte Welten. Durch fantasievolle und technisch ausgefeilte Tongestaltung wird der Zuhörer in die Handlung miteinbezogen. Simon Kamphans, 35 Jahre alt, hat einen Beruf, den es als Beruf nicht gibt: Er ist Tonkünstler. Sein Leben lang faszinieren ihn Töne. „Ich bin als junger Student nach Köln gekommen, habe in meiner ersten Studentenbude mein komplettes Homestudio dabei gehabt. Der kleinste Teil war mein Bett – der Rest war Tontechnik.“

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Studiert hat er schließlich Musikwissenschaften. „Ich hatte unglaubliches Interesse und Spaß daran, Dinge mit dem Mikrofon aufzunehmen, am Computer nachzubearbeiten, Klänge zu gestalten.“ Mit seiner Faszination für Tongestaltung engagierte er sich im Studentenradio und arbeitete dort schon bald als Tontechniker. Ein gewonnener Hörspielwettbewerb hat ihm dann die Türen zum WDR geöffnet. „Ich wollte hinter die Kulissen.“ Zehn Jahre hat er dann in der Hörspielredaktion von 1LIVE gearbeitet. Seit einigen Jahren ist er leitender Angestellter eines Kölner Hörbuchverlages, dem Headroom Verlag. Eine Marketingaktion ließ ihn auf das Wendland aufmerksam werden – und Anfang vergangenen Jahres schließlich ganz herziehen. Nebenbei hat sich Simon Kamphans eine Tätigkeit als Audioproduzent aufgebaut und Hörspiele produziert. Für seine Produktionen gilt: So unverfälscht wie möglich. Sprechen im Gehen auf dem Kopfsteinpflaster von 1812 klingt anders als auf heutigen Wegen. „Ich finde es ganz wichtig, dass Kinder einfach gute Sachen aufsaugen. Das macht ja was mit den Kindern und damit meine ich nicht nur, dass die Themen gut aufgearbeitet sind, sondern auch, dass es eben nicht nur nach Blechdosenmusik klingt, sondern, dass sie gute Klänge bekommen, denn es berührt sie letztendlich.“

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