Eine Herzensangelegenheit

Neues Streuobstwiesen- und Waldgartenprojekt

bm Simander. Eigentlich war Cornelia Niehus „immer eine echte Stadtpflanze“, wie sie selbst sagt. Die einstige Hamburgerin arbeitete als pädagogische Mitarbeiterin an unterschiedlichen Schulen und richtete Kindergeburtstage aus. „Bis zu 80 Partys im Jahr“, blickt Niehus zurück. Über die Kulturelle Landpartie kam sie ins Wendland. „Ich habe mich gleich in diesen Landstrich verliebt.“

Vor zwei Jahren zog sie dann nach Simander und über ihren täglichen Weg zur Arbeit, entlang der Apfelbaumallee von Thurau nach Woltersdorf, lernte sie Mitglieder des Apfelvereins Lemgow/Woltersdorf kennen. „Die arbeiten dort ja regelmäßig.“

Und mit dem Eintritt in den Verein kam sie ihrem Herzens­projekt ein ganzes Stück näher: „Neben meinem Haus in Simander habe ich ein Feld, dass ich sinnvoll nutzen möchte. Zusammen mit dem Verein konnte ich dieses Projekt nun verwirklichen.“

Derzeit entsteht auf dem Feld eine Streuobstwiese, auf welcher in der vergangenen ­Woche 70 Bäume gepflanzt wurden. „Neben den Obstbäumen haben wir am vorderen Teil der Wiese zusätzlich einheimische Laubbäume gepflanzt. Dort soll eine Art Spielwiese entstehen.“ Auf dem hinteren Teil steht derzeit einsam eine Tanne. „Ein Geschenk, passt dort aber sehr gut hin.“ Denn dort wird eine Fläche mit einem waldartigen Vegetationsbestand angelegt. Neben Gehölzen wird es dort essbare Bo­dendecker, unter anderem Walderdbeeren, Blau- oder Preiselbeeren geben. Außerdem werden Stauden – etwa Bärlauch oder Waldmeister – gepflanzt.

„Der Verein möchte auch Anwohner und Interessierte zur Mitarbeit anregen. Wir können auf diesem Areal Bildungsveranstaltungen und pädagogische Veranstaltungen anbieten sowie naturnahes Gärtnern und ökologisch integrierte Landwirtschaft erleb- und begreifbar machen.“ Eine Wildobsthecke stellt das verbindende Element zwischen Obstwiese und Waldgarten her.

Der an das hintere Stück angrenzende Wald wird auf natürliche Weise miteinbezogen. Derzeit führt ein großer Schutzzaun um die Fläche. „Finanziert hat der Verein diesen Zaun über die Bingo Lotto-Sport-Stiftung als Schutz vor Wildschäden und zur Unterstützung des beispielhaften Projekts für zukunftsfähige Waldwirtschaft als Ergänzung zur Streuobstwiesenwirtschaft.“ Für alle eine Win-win-Situation und „wenn ­Corona vorbei ist und die Sträucher und Bäume gewachsen sind, dann kann ich hier vielleicht auch Kinder­geburtstage ausrichten“.

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