Ist „O bis O“ Schnee von gestern?

lk Regional. Wenn es um Winterreifen geht, kommt den meisten Autofahrerinnen und Autofahrern in Deutschland der Merksatz „O bis O“ in den Sinn. Von Oktober bis Ostern, so die Botschaft, geht man mit Winterreifen auf Nummer sicher. Über Jahrzehnte galt es als festes Ritual, im Herbst auf Winterreifen umzurüsten, bevor im späten Frühjahr die Sommerreifen wieder aufgezogen wurden. Doch statt zwei Mal im Jahr die Pneus zu wechseln, setzen viele neuerdings auf Ganzjahresreifen. Der Absatz der sogenannten All Season-Reifen steigt nach Erhebungen des Bundesverbands Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) seit Jahren stetig. Doch sind Ganzjahresreifen wirklich eine gute Wahl? Was sagt der Gesetzgeber? Und welche Kriterien sollte man beim Wechsel auf neue Reifen beachten? Alle Fragen rund ums Thema Reifensicherheit beantworten die Experten der Initiative Reifenqualität bei unserem morgigen kostenfreien Lesertelefon von 16 bis 19 Uhr unter 0800/0604000.

Ausreichend Grip auf trockenen Straßen, aber auch wenn es nass und rutschig wird, kürzeste Bremswege bei jeder Temperatur und auf jedem Untergrund, geringer Rollwiderstand und Verschleiß – all das erwarten Autofahrer von ihrer Bereifung. Solche sich teilweise widersprechenden Anforderungen sollen Ganzjahresreifen unter einen Hut bekommen. Reifenexperten sind sich einig: Trotz aller Fortschritte in den vergangenen Jahren bleiben Ganzjahresreifen ein Kompromiss. Sie reichen weder an die besonderen Eigenschaften eines Sommerreifens heran, noch können sie im Winter so überzeugen wie spezielle Winterreifen. Das unterstreicht auch ein Langzeittest, den der Automobilclub ACE 2019 gemeinsam mit der GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung durchgeführt hat. Das Fazit der Tester: Einen Alleskönner gibt es nicht. Jeder der getesteten Reifen bringt spezifische Einschränkungen mit sich, die man genau mit den persönlichen Nutzungsanforderungen abgleichen sollte. Nach wie vor gilt also, dass die Spezialisten die Nase vorn haben, wenn es um sommer- oder winterspezifische Eigenschaften geht. Ganzjahresreifen können lediglich in schneearmen und flachen Gegenden eine Alternative sein. Und noch ein Argument spricht für den jährlichen Wechsel durch den Reifenfachhandel: Er stellt sicher, dass die Bereifung zumindest zwei Mal im Jahr kontrolliert wird und Verschleiß oder Schäden rechtzeitig entdeckt werden.

Im Winter zählt die Schneeflocke: Anders als in anderen europäischen Ländern hat der Gesetzgeber in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht eingeführt. Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass „bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte … ein Kraftfahrzeug nur mit Reifen gefahren werden (darf)“, die mit dem Alpine-Symbol als Winterreifen gekennzeichnet sind. Das Alpine-Symbol – eine Schneeflocke vor einem Berggipfel – ziert auch die Flanke von Ganzjahresreifen. Sie sind damit für den Einsatz bei Schnee und Eis zugelassen, vorausgesetzt, sie weisen genug Profiltiefe auf.

Auf Nummer sicher

Tipps von Reifenexperten

Wie finde ich einen für meine Anforderungen geeigneten Winterreifen? Kommt für mich ein Ganzjahresreifen in Betracht – und worauf muss ich bei der Auswahl besonders achten? Wie unterscheidet sich der Bremsweg bei Winter- und Ganzjahresreifen? Sind die Kosten bei Ganzjahresreifen niedriger als beim Wechselmodell? Wie sieht es bei Fahrten im europäischen Ausland aus? Wie viel Profiltiefe ist im Winter das Minimum? Alle Fragen rund ums Thema Winterreifen beantworten die Experten der Initiative Reifenqualität des Deutschen Verkehrssicherheitsrats e.V. (DVR) und seiner Partner bei unserem morgigen kostenfreien Lesertelefon von 16 bis 19 Uhr unter 0800/0604000.

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