Denkwürdige Gemeindeversammlung

Harald Ziegeler als Lenzener Amtsdirektor wiedergewählt

kek Bernheide. Wer zu spät kam, der hatte das Nachsehen: Aus Pandemiegründen wurden jüngst nur 30 Gäste in den Saal des Bernheider Gasthofes gelassen, und im Vorraum und vor der Gaststätte hatten sich überdies noch etwa 20 Zuschauer eingefunden. Dazu hatte sich eine Lenzenerin auffällig als ein im Sarg liegender „Gysels van Lier“ postiert. Dessen Aufschrift „Ist gestorben, aber lebet doch“ sollte kundtun, dass die Stadt Lenzen ab 1651 einen besseren Amtsdirektor gehabt habe, der sich der Sage nach überdies noch heute um das Wohl der Menschen sorgen würde. Gekommen war auch die Polizei. „Und die wollten mich gleich abführen, doch ich hatte mich rechtzeitig angemeldet, sodass die nichts ausrichten konnten“, so die Demonstrantin.

Der Grund für diese besonders rege Teilnahme an einer öffentlichen Versammlung: Die Wahl des Amtsdirektors für eine erneute Amtsperiode von acht Jahren stand an und dazu auch die Entscheidung, ob es für diese eine Ausschreibung geben solle. Von der Kommunalaufsicht des Landkreises Prignitz hatte es im Vorfeld dazu folgende Info gegeben: „Gemäß §138 Abs. 2 BbgKVerf ist die Stelle des Amtsdirektors öffentlich auszuschreiben. Bei der Wiederwahl des Amtsdirektors kann der Amtsausschuss aber gem. § 138 Abs. 2 BbgKVerf durch Beschluss von der Ausschreibung der Stelle absehen.“ Und zu diesem Beschluss, so wurde weiter angeführt, ist die Mehrheit der gesetzlichen Anzahl der Mitglieder des Amtsausschusses notwendig.

Letztere war auch vorhanden, und so wurde laut Beschluss, dass keine Ausschreibung vorzunehmen sei, Harald Ziegeler mit einer Gegenstimme als Amtsdirektor wiedergewählt. Und daran konnten somit auch die vielen protestierenden Gäste innerhalb der der Wahl vorhergehenden Einwohnerfragestunde nichts ändern. Dort gab es harsche Kritik an der Amtsführung des Amtsdirektors.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert