Ein Tag in der Wurstbude

Zukunftstag am Grill für Tjark Lennart Schulz

bm Lüchow. Raus aus den Klassenzimmern, rein indie Betriebe – so lautet einer der Slogans rund um denZukunftstag, der am vergangenen Donnerstag bundesweit stattfand. An diesem Tag konnten Jungen und Mädchen den Erwachsenen füreinen Tag über die Schulter schauen und Einblicke in die unterschiedlichsten Berufe bekommen.

Der zwölfjährige Tjark Len-nart Schulz schaute an diesem Tag Martin Gach nicht nur über die Schulter, sondern stand am Grill und an der Fritteuse – in Martins Wurstbude, die ihren Platz vor dem Eingang des Lüchower Obi-Marktes hat. Außerdem durfte er Bestellungen aufnehmen und abkassieren. „Und das Saubermachen und Aufräumen gehört natürlich auch dazu“, schmunzelte Gach, für den es gleichermaßen ein ­Debüt in Sachen Zukunftstag war. „Es ist das erste Mal, das ein Schüler diesen Tag bei mir absolviert.“ Und damit es mit der Identifikation des Arbeitsplatzes auch klappte, trug Tjark ein rotes T-Shirt mit der Aufschrift „Mein Lieblingstier ist die Bratwurst“ – ganz im Einklang mit dem Slogan ­seines Chefs, dem „Bratwurst-Versteher“.

Für den Schüler sei es von Anfang an klar gewesen, dass er diesen Tag in der Wurstbude verbringen möchte: „Ich bin mit meinem Vater schon oft mittags hier gewesen und hatte Lust, das einmal auszuprobieren“, erzählt er zwischen dem Braten von Würsten und den Gesprächen mit den Kunden, von denen der eine oder andere Tjark bereits kennt. „Ich bin mit Tjarks ­Vater zur Schule gegangen. Als Kinder waren wir auch gerne an der Bratwurstbude. Ich denke, Kinder mögen das“, erzählt Gach. Es sind die Gespräche mit den Stammkunden und das Leben der Menschen „da draußen“, von dem man viel mitbekomme. „Man sieht die Kinder aufwachsen, es ist der Lauf der Zeit, der hier an einem vorbeizieht. Tjark war schon sehr oft hier, nun sieht er alles einmal von der anderen Seite.“ Ob Tjark später selbst mal eine Bude haben wird, wisse er noch nicht. „Aber: warum nicht?“

Auch den Köhring Verlag besuchten insgesamt zehn Jungen und Mädchen und schauten den Mitarbeitern bei ihren verschiedenen Tätigkeiten zu. Sie konnten unter anderem Urkunden gestalten und Grußanzeigen für die Zeitung setzen. Der Zukunftstagwird auch „Girls‘ and Boys‘ Day“ genannt. Ursprünglich sei das vorrangige Ziel gewesen, mehr Mädchen für Technik und naturwissenschaftliche Berufe zu gewinnen und Jungen verstärkt für Berufe in der Pflege oder in Kitas zu begeistern.

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